Wir haben uns im Deutschunterricht angeschaut, wie die deutsche Sprache entstanden ist. Seit dem Mittelalter hat die deutsche Sprache einen großen Wandel erlebt. Besonders wichtig sind dabei die Diphthongierung und die Monophthongierung. Das sind Fachbegriffe für Lautverschiebungen, die von der altdeutschen Sprache bis zu unserer heutigen Sprache stattgefunden haben. Forscher haben verschiedene Sprachen untersucht und herausgefunden, dass sich viele Sprachen in der Grammatik ähneln. Das zeigt, dass die Menschen vor langer Zeit engen Kontakt miteinander gehabt haben müssen. Mit diesem Phänomen möchte ich mich in diesem Block beschäftigen.
Der Psychologe Robin Dunbar stellte die Hypothese auf, dass Sprache entstand, um in Gruppen mit enger sozialer Bindung komplizierte Beziehungsnetzwerke zu organisieren. In kleinen Gruppen diente Sprache also vor allem der sozialen Bindung. Vor sehr langer Zeit, in der Frühzeit der Menschheit, lebten Menschen in kleinen Jäger-Sammler-Gruppen von rund 150 bis 200 Leuten. Alle kannten sich, und der soziale Kontakt war sehr eng. Deshalb entwickelte sich die Sprache nur langsam.
Mit der Sesshaftwerdung und dem Entstehen größerer Gemeinschaften, zum Beispiel durch Ackerbau, Handel oder kleine Städte, lockerten sich diese engen sozialen Gruppen. Dadurch entstanden regionale Dialekte, weil die Menschen weniger miteinander sprachen und mehr Zeit in ihren eigenen Gruppen verbrachten. Gleichzeitig entstand eine größere sprachliche Vielfalt. Die Menschen übernahmen neue Wörter, veränderten die Aussprache oder entwickelten eigene sprachliche Gewohnheiten. So entstanden viele Dialekte, die sich bis heute halten.
Im Laufe der Zeit wurde es jedoch immer wichtiger, eine gemeinsame Sprache zu haben, damit man sich über größere Gebiete hinweg verstehen konnte. Durch den Handel, durch die Kirche und später durch Bücher verbreitete sich schließlich eine einheitlichere Form des Deutschen, aus der das heutige Hochdeutsch wurde.
Zum Schluss kann man sagen, dass Sprache sich ständig verändert. Sie passt sich daran an, wie Menschen leben, arbeiten und miteinander in Kontakt stehen. Die deutsche Sprache ist deshalb das Ergebnis einer langen Entwicklung, die bis heute weitergeht.
